Mittwoch, 2. März 2016

Gedanken zu #ausnahmslos

Um gleich zu Beginn mit einer Propagandalüge, einem Opfermythos, aufzuräumen: Es geht uns FeministInnen nicht um ein generelles Verbot des Kopftuchs. Es geht uns rein darum, es an gewissen Orten zu verbieten, wie etwa bei Frauen im Staatsdienst. Es geht allgemein um die Themen nichtsnutzige/unsinnige Verhüllung und Frauen/rechte im Islam.
Die Kopftuch"feministinnen" fühlen sich diskriminiert und rassistisch bedroht, allein weil sie Muslimas sind, ich frage mich: wo? Bitte um Antworten. Wo werden diese weißen-cis-hetero Frauen/Muslimas diskriminiert (oder Opfer irgendeiner Form von Rassismus)? Außer zB bei ungleichen Löhnen für gleiche Arbeit, was aber auch alle nicht-Muslimas betrifft. Oder bei fehlenden Aufstiegschancen aufgrund von patriarchalen Männerbünden. Warum kämpfen die Frauen von #ausnahmslos nicht für gleiche Löhne? Oder gegen Männerbünde? Oder für paritätische (vorübergehende) Frauenquoten? Das sind nämlich 2 der größten Sexismen in Europa. Wieso thematisieren sie nicht die katastrophalen Zustände in von der Sharia dominierten Ländern? Ist die Sharia etwas erstrebenswertes für sie, mit all den Unterdrückungen und Hinrichtungen? Wie ist ihre Haltung zur Beschneidung von Mädchen (FGM)? Wie stehen sie zu Prostitution oder Transsexualität?
Ich sag es Ihnen: #ausnahmslos ist eine false-flag-Aktion von Frauen, denen es nicht um Sexismus, Gleichstellung und Feminismus geht, sondern um reine Islampropaganda rund um den modernen Islamkult, um Missionierung. Und diese betreiben sie sehr intensiv in Talkshows und social medias, auf Blogs und mittels Aktionismus, sprich in allen Medien sind sie omnipräsent (in ihren Ohren wohl ein Lob). Sie pflegen und hegen ihren Opfermythos weil sie sonst nichts haben, keine Inhalte anbieten können. Ihre Programmatik ist mehr als dürftig (siehe ihre HP). Gegenwind und Kritik dazu wir u.a. als "Islamophobie" diffamiert und verleumdet, falls überhaupt darauf reagiert wird. Die Frauen aus diesen Kreisen sind leider ziemlich arrogant und nicht kritikfähig. Sie sind Dogmatikerinnen, die stur nicht von ihrem hohen Ross runtersteigen wollen/können und Diskussionen mit KritikerInnen vermeiden bzw. mit Phrasen im Keim ersticken wollen (u.a. nochmal Stichwort "Islamophobie").
Sie haben einiges mit Links- und Rechtspopulisten gemein, wobei ich mir nicht sicher bin, wo die Kopftuch"feministinnen" politisch einzuordnen sind. Sie sind islam- und türkisch-nationalistisch - also rechts-, gleichzeitig verbünden sie sich mit vielen Linken, die zu dumm sind, die Strategie der ausnahmslos-Frauen zu durchschauen, oder sich willfährig instrumentalisieren lassen, oder ernsthaft hinter dieser Ideologie stehen, weil sie meinen, auf der richtigen Seite zu kämpfen - dieses Schwarz/Weiß-Schema durchzieht sich durch alle populistischen Opfermythen. Die erwähnten Linken sind oftmals die gleichen Linken, die gegen Israel hetzen. Was ich bemerkt habe, tummeln sich im weiten Umfeld von #ausnahmslos einige IsraelhasserInnen sowie Pali-SympathisantInnen.
Sie wissen momentan ca. 11.000 UnterstützerInnen hinter sich, die sich wohl in großen Teilen nicht darum kümmern, was sie unterschreiben, sondern alles unterzeichnen wo "Feminismus" und "Antirassismus" draufsteht
Nach außen geben sie sich liberal, sogar progressiv, wenn man aber etwas näher hinschaut und sich mit ihnen und ihren Umfeldern beschäftigt, dann bröckelt diese Fassade allerdings schnell.
Warum eigentlich wurde #ausnahmslos so dermaßen knapp nach dem systematischen Terror gegen Frauen zu Silvester in Köln gegründet? Warum nicht schon viel früher?

Ich habe außerdem bemerkt, dass sie sich wenig für Geschichte interessieren, die Frauenbewegungen der Vergangenheit, der sie ihre Freiheiten hier in Europa verdanken, nicht würdigen. Am primitivsten und wirklich verabscheuungswürdigsten ist ihr Hass auf Alice Schwarzer, der in Teilen sicher auch auf Unwissenheit beruht. Und diese Unwissenheit wiederum beruht sicher vielfach auf schierer Selbstgefälligkeit. Diese Mischung ist gefährlich, das sehen wir bei diversen Bewegungen wie der homo- und transphoben rechtskonservativen "Demo für alle".

Ich weiß bis heute nicht, weshalb Frauen, finanziert von reaktionären, aus dem Ausland finanzierten Islamverbänden, in Europa unbedingt überall für ihre Verhüllung kämpfen. In islamisch geprägten Ländern ist das genaue Gegenteil der Fall. Außerdem schützt die Verhüllung mitnichten vor sexuellen Übergriffen - es gibt genug Männer, die sich erst durch diese Verhüllungen angezogen fühlen - nämlich durch die erregende Fantasie, was sich denn unter dem Schleier verbergen könnte.

Adendum: Mir ist klar, dass sich #ausnahmslos "nur" gegen sexualisierte Gewalt (und Rassismus) wendet (laut dem 14-Punkte-Programm auf ihrer HP). Ich persönlich halte diese 14 Punkte für zu verkürzt, denn den strukturellen Sexismus und Frauenhass kann man mit dem Programm von #ausnahmslos nicht bekämpfen - außerdem liegen außer Absichtserklärungen nichts vor. Sexuelle Gewalt gegen Frauen hat viele Ursachen und so lange diese nicht angesprochen werden, hat keine Initiative in meinen Augen eine Chance, etwas zu erreichen. Mein Feminismus (nicht nur meiner) besteht aus vielen Facetten, die sämtlich miteinander verwoben sind. Es wäre eventuell löblich, was #ausnahmslos macht, wenn es nicht mit apologetischer Islampropaganda und Kopftuchkult verwoben wäre. 

Für mich und viele andere ist absolut klar, dass wir mit den jungen Muslimen sehr viel patriarchales frauenfeindliches Gedankengut importieren.

Link zu einem Blogbeitrag des "Bündnis gegen Antisemitismus und Antizionismus":
Verharmlosung des politischen Islam im Gewande des Antirassismus

Wo bleibt der tolerante und demokratische Islam? (aus der Welt)

Die muslimischen Vertreter vertuschen die Probleme (Interview mit Mouhanad Khorchide - die darin erwähnte Studie von Ednan Aslan zu islam/istischen Kindergärten in Wien: Islamisten dominieren Wiener Kindergartenszene)


Und die Links zu Blogposts von mir, ebenfalls mit weiterführenden Links:
Köln und danach Teil 1
Köln und danach Teil 2
Nachkommen muslimischer Immigranten
Über das muslimische Kopftuch und seine politischen Folgen