Sonntag, 24. Mai 2020

Über Manspreading und männlichen Chauvinismus

Ich gehe leidenschaftlich, seit 25 Jahren, auf Metalkonzerte und bin mittlerweile mit 39 fast immer unter den Älteren. Ich liebe noch immer Progressive bis Death Metal, Hardcore, aber auch normalen Hard Rock. Ich bin sehr sportlich möchte ich noch dazusagen und topfit. Früher habe ich allerdings Alkohol getrunken, seit über 3 Jahren trinke ich keinen Tropfen mehr. Vielleicht bemerke ich deshalb das Verhalten von Männern besser, vielleicht waren mir früher, als ich noch nicht so (feministisch) reflektiert war, viele Sachen noch nicht so klar und wichtig wie heute. Nicht zuletzt schafft Betroffenheit Aufmerksamkeit. Vielleicht ist es das Alter, das mich klarer und auch kritischer sehen lässt, ich weiß es nicht. Aber folgende Punkte nerven mich vor allem bei Metalkonzerten wirklich ungemein. 
Denn folgendes sehe ich mittlerweile bei fast allen Konzerten: betrunkene Männer, die Frauen belästigen (auch mir ist das in den letzten drei Jahren schon passiert; früher sowieso) und Männer, die mehr Platz einnehmen als ihnen zusteht und mit ihrem Verhalten Frauen vertreiben. Ich zahle für die Eintrittskarte gleich viel wie die Typen, mir steht gleich viel Platz zu, ich habe genauso das Recht auf einen Platz ganz vorne an der Bühne. Und dort wäre ich auch gern: weiter vorne und damit vor und nicht hinter den großen Gestalten, die die Sicht behindern. Leider werde ich aber von Männern vertrieben, von weiter vorne nach weiter hinten. Das geschieht gar nicht immer absichtlich, aber es geschieht. Trotz meinem Kraft- und Ausdauertraining kann ich mich gegen jüngere Männer nicht durchsetzen und muss meinen Platz verlassen und lande am Ende vom Konzert zuverlässig (viel) weiter hinten. Das ist richtig lästig und meiner Meinung nach auch einfach unfair. Denn nirgendwo steht, dass Männer das Recht auf die vorderen Plätze gepachtet haben und/oder dafür extra zahlen würden.
Man kann dieses männliche Verhalten allgemein unter dem Begriff „manspreading“ subsummieren: ich meine damit mehr als das breitbeinige Sitzen in öffentlichen Verkehrsmitteln, nämlich die allgemeine Inanspruchnahme von viel (mehr) öffentlichem Platz bzw. Raum (als ihnen zusteht). Es ist den Männern nicht immer bewusst, dass ihre aggressive vereinnahmende Art - bei Konzerten etwa circle pits und moshpits - andere Menschen stören und vertreiben könnte. Sie sehen es nicht oder wollen es nicht sehen, dass sie mit diesem ihrem dominanten Territorialverhalten andere Menschen vertreiben. Das ist ein rücksichtsloser engstirniger egozentrischer Zugriff auf die Ressource (halb)öffentlicher Raum. Sie missachten den Anspruch anderer Menschen und meinen, ihr Anspruch wäre per se bzw. a priori mehr wert, da sie ja Männer sind. Und die Welt hat den Männern nie etwas anderes beigebracht bzw. gezeigt als dass sie die Norm sind und sie sich nach ihnen richtet. So definiert sich auch Chauvinismus: als Glaube an die Überlegeneheit der eigenen Gruppe – und jene heißt in diesem Fall Mann. Sie fühlen sich überlegen und werten andere Menschen, in diesem Fall Frauen (unbewusst) mit ihrem Revierverhalten ab. In unserem misogynen Patriarchat wird die männlichkeitsorientierte Perspektive auch nie wesentlich hinterfragt (zumindest nicht/nie von den Profiteuren) – das nennt sich Andozentrismus: der Mann als Norm, Maßstab und Zentrum der Welt. Die Frau und ihre Ansprüche werden zum "Anderen", das sich außerhalb der Norm befindet (siehe dazu sehr ausführlich etwa Simone de Beauvoir). Die Ansprüche der Frau werden dadurch abgewertet und nicht ernst genommen, oft nicht einmal wahrgenommen. Es ist egal, wie sich die Frau fühlt, ihre Gefühle, Meinungen, Gedanken sind nicht der Rede wert.
Glücklicherweise sehen das heutzutage nicht mehr alle Männer so, aber wir befinden uns mitten in einem Backlash aus einer ohnehin nicht ansatzweise befriedigenden Situation. Es ist gefährlich, dass sich unsere konservative Gesellschaft noch weiter zurückbewegt in Richtung 1950er Jahre. Die reaktionären gesellschaftlichen Kräfte spiegeln dabei die Vorgänge bei Metalkonzerten überraschender- wie traurigerweise sehr gut wider. Als Frau wirst du (wortwörtlich) mit deinen Bedürftnissen an den Rand gedrängt und bist nahezu hilflos.
Leider würde ich mir mittlerweile bei Konzerten eigene Frauenzonen wünschen, in denen ich nicht von Männern belästigt oder verdrängt werde.

Donnerstag, 7. Mai 2020

Kleine österreichische Corona-Manöverkritik, Teil 1

Ich stelle hier weder die Gefahr von Covid-19 in Frage noch die Sinnhaftigkeit des Lockdowns. Für mich steht außer Frage, dass das Coronavirus gefährlicher ist als das Grippevirus. Das hier ist also nichts für Verschwörungstheoretiker. Gleich zu Beginn möchte ich das aktuelle Addendum Nr. 12 empfehlen, das sehr kritisch berichtet hat. Außerdem hat in den letzten Wochen vor allem das Nachrichtenmagazin profil immer wieder kritisch berichtet bzw. mit kritischen Kommentaren geglänzt. Als drittes immer empfehlenswert ist der falter. Des weiteren habe ich u.a. die Zeitschrift news abonniert. Ich werde nicht alle Artikel, auf die ich mich beziehe, verlinken.

Wie gesagt, meiner Meinung nach war der Lockdown nötig, um ein explosionsartiges Ausbreiten des Virus zu vermeiden. Allerdings hat man wohl mit der Wieder-Eröffnung des Landes zu lange gewartet und nimmt hier Kollateralopfer und Kollateralschäden in Kauf, was nicht nötig wäre. In erster Linie geht es mir um die Kollateraltoten, die keine ausreichende medizinische Versorgung in den Spitalsambulanzen erhalten, keine oder zu späte Untersuchungen, keine oder zu späte Therapien. Die Früherkennung von Erkrankungen findet nicht ausreichend statt, viele Menschen erhalten weder eine rechtzeitige noch die richtige Therapie. Dass sogar lebensnotwendige Operationen bis zum Sankt Nimmerleins-Tag aufgeschoben wurden und werden, ist eine grob fahrlässige inakzeptable Sauerei zu Lasten vieler Schwerkranker und Leidender. Die etablierten Medien sollten das zum großen Thema machen und sich nicht ausschließlich auf die Wirtschaft konzentrieren.
Dann gibt es sicherlich noch Suizide - ein Thema, das man auch immer angreifen muss, denn es ist real (ich spreche aus eigener Erfahrung). Für viele Menschen wird dieser Shutdown auch zum seelischen und psychischen Lockdown, zurückgeworfen auf sich selbst, ohne soziale Kontakte oder einfache Umarmungen. Ohne einer Schulter zum Ausweinen kann selbst ein für Außenstehende simpel ausschauendes Problem für einen Menschen mit Vorerkrankung oder Prädisposition zum Desaster werden. Ja, Telefonnummern, wie unten verlinkt, und daraus resultierende Gespräche können im ersten Moment helfen, sind aber keine Dauerlösung - das persönliche Gespräch ist unersetzbar.
Auch wirtschaftlicher Untergang kann zu Suiziden führen. Und was ich so mitbekomme, funktionieren die wirtschaftlichen Hilfen wenig bis gar nicht. Ich lese in all meinen abonnierten Zeitschriften und Zeitungen, dass die Hilfen erstens viel zu bürokratisch zu beantragen sind, dass zweitens die Banken nicht so tun wie sie versprochenerweise tun sollten und dass drittens das Geld einfach nicht schnell genug oder gar nicht (wenn man nicht in die scharfen Kriterien fällt oder der falschen Berufsgruppe angehört) ankommt. Die Regierung scheint hier auf breiter Linie versagt zu haben. Das "Koste es was es wolle" stellt sich als Fata Morgana heraus. Näher werde ich auf das Thema Wirtschaft aber nicht eingehen, weil ich mich diesbezüglich nicht genug auskenne. Ich könnte nur die von mir gelesenen Artikel zusammenfassen.
Womit ich mich auskenne, sind Depressionen und ungenügende medizinische Versorgung. Und darum möchte ich noch einmal betonen, wie fahrlässig diesbezüglich der komplette Lockdown war und dass die Wieder-Eröffnung der Spitäler viel zu langsam vonstatten geht. Die Wirtschaft wurde schon abgewürgt, jetzt geht es darum, die Kollateraltoten des Shutdowns zu verhindern oder wenigstens zu vermindern.
Eine rasche Öffnung von Spitalsambulanzen inklusive Psychiatrien sowie aller PsychotherapeutInnen und PsychologInnen ist das Gebot der Stunde.
Ich hoffe, die Regierung wird so ehrlich sein und diese Kollateraltoten in ihre Rechnung miteinbeziehen.
Und man wird auch über den schwedischen Weg ernsthaft nachdenken müssen. Das werde ich im 2. Teil thematisieren...

Krisentelefonnummern

Notrufnummern bei Depressionen

Dienstag, 5. Mai 2020

Über Sebastian Kurz und seine Türkisen, Teil 1

Vor ein paar Tagen, am 19.4.2020, erschien eine aktuelle Umfrage in der Wochenzeitschrift profil, bei der die Kurz-ÖVP bei 48% liegt. Die große Frage ist nun, wer diese 48% sind: wer sind diese Menschen? Wer wählt den Populisten Kurz und Warum?
Ich habe Theorien und möchte diese der Reihe nach durchgehen, zuerst ein grober Überblick:
1. Kurz wird von einem Mittelstand gewählt, der keiner ist, der sich vor hypothetischen Erbschafts- und Vermögenssteuern fürchtet, obwohl man gar nicht betroffen wäre.
2. Kurz wird, das wissen wir spätestens seit der letzten Nationalratswahl, lustigerweise auch von ArbeiterInnen gewählt.
3. Vor allem werden die Türkisen von frustrierten Ex-FPÖ-WählerInnen gewählt.
4. Nicht unwesentlich ist die Zahl von älteren Menschen, die die Türkisen wählen.
5. Beamte wählen Schwarz.
6. Selbstständige wählen in großem Umfang die ÖVP, auch wenn sie wie jetzt nicht liefert.

Nun etwas genauer:
1. Mit einem durchschnittlichen Einkommen ist es heutzutage nahezu unmöglich, die hypothetische eine Million Euro zu ersparen, ab der man von hypothetischen Millionärsabgaben sowie Erbschafts- und Schenkungssteuern betroffen wäre. Kleines Rechenbeispiel: Jemand verdient 2500 Euro netto und erspart sich 1000 Euro monatlich. Vom 13. und 14. Gehalt erspart man sich zusammen 3000 Euro. So ergibt das jährlich 15000 Euro Ersparnis. Nach Adam Riese bräuchte man 66 Jahre, um sich die Million zu ersparen. Gar nicht eingerechnet habe ich hier, dass man in den allermeisten Berufen nicht mit einem Nettogehalt von 2500 Euro einsteigt, oder arbeistlose Zeiten haben könnte oder Fortbildungszeiten. In Österreich gehen außerdem die wenigstens Menschen mit 65 in Pension. Das Fenstern, um auf die Million zu kommen, ist also nicht allzu groß. Sagen wir, man fängt mit 25 an, zu verdienen, und verdient 40 Jahre. Ich komme bei meiner Rechnung auf 25000 Euro, die man sich jährlich ersparen muss, um mit 65 bei der Million zu sein. Das ist richtig viel Geld. Wer Notstandsbeihilfe oder Mindestsicherung bezieht, bekommt so viel Geld nicht in 2 Jahren überwiesen.
In Österreich haben ja nur wenige Menschen Ahnung von einfachster Mathematik, aber diese Rechnung sollten die meisten verstehen. Meine Message dahinter: Sollten Sie noch nie etwas geerbt haben und sollte Ihnen auch kein großes Erbe bevorstehen, werden Sie NIE von Millionärssteuern oder einer Erbschaftssteuer betroffen sein.

2. Viele ArbeiterInnen wählen Türkis wohl auch aus Angst vor Erbschaftssteuern (und zeigen damit, dass sie von Mathematik keine Ahnung haben oder einfach wunschträumen, Teil des Oberen Mittelstands zu sein), aber vor allem aus Ausländerhass. Was mich zu Punkt 3 führt. Kurze persönliche Anmekung: Es ist irre traurig, dass ArbeiterInnen eine Partei wählen, die in Wahrheit auf sie und ihre Anliegen scheißt.

3. Die Kurz-ÖVP betreibt FPÖ-Politik zwar ohne Liederbuch- und Hitlergruß-Skandale (Ausnahmen wie die berühmt berüchtigte antisemitische Facebook-Gruppe bestätigen die Regel). Man ist aber durchaus ausländerfeindlich, homofeindlich, bigott, rechtsreaktionär, unsolidarisch mit der EU usw., verbirgt das aber hinter einer perfekt funktionierenden Message Control und schafft es mit dieser, bei dem kleinsten Riss in der Fassade, von sich abzulenken. 59 PR-Leute soll Kurz laut der Beantwortung einer parlamentarischen Anfrage der NEOS beschäftigen. Mit dieser Manpower sowie der meistgelesenen Österreichischen Tages"zeitung" unkritisch verliebt hinter sich, lässt sich JEDE Message unters Volk bringen bzw. Vieles vertuschen. Die Kurz-ÖVP ist weit von christlich-sozial entfernt, schafft es aber, sich als solches darzustellen und wird daher auch von vielen Katholiken unkritisch gewählt, weil etwa Kurz in Interviews von einer "Schöpfung" faselt, wenn er die Natur meint. Die Kirchgänger liegen ihm zu Füßen. Dass Kurz gleichzeitig einen beinharten, unsolidarischen und eiskalten anti-Ausländer-Kurs fährt, ist egal. Offiziell ist das kein Thema. Die ÖVP gilt als die FPÖ in nett, alle kaufen es ihr ab. Man bringt menschenfeindliche Politik in nettem Gewand unters Volk und wird von den Leuten gewählt, auf deren Interessen man pfeift. So wird rechtsreaktionäre ewiggestrige Politik mehrheitsfähig und die Leute merken es oft nicht einmal.

Kurz macht Politik für Reiche, Beamte, Bauern, Massentouristiker, Männer; Umweltthemen sind seiner Partei seit je ziemlich egal, die ÖVP ist eine neoliberale Partei und progressive Gesellschafts- bzw. Frauenpolitik sind ihr ein Gräuel. Kurz macht keine Politik für ArbeiterInnen, Angestellte und Alleinerziehende. Er schafft es aber, dass er auch von Menschen gewählt wird, die ihm egal sind, deren Interessen nicht auf seiner Agenda stehen. Das ist, denke ich, sein größter Zaubertrick.

Ein Vergleich von ÖVP und FPÖ

Sonntag, 16. April 2017

Über die Methoden der Hetz"feministinnen"

"Islamophobie" ist ein von Islamofaschisten erfundenes Kunstwort, das von den Hetz"feministinnen" sehr gerne verwendet wird, um jegliche Kritik sowie Diskussion im Keim zu ersticken - das wissen wir mittlerweile alle. Denn auch Muslimen darf in Europa eine intensive Diskussion über ihre Religion bzw. Ideologie (bzw. ihren Antisemitismus) zugemutet werden, sie sind keine kleinen Kinder, die einen speziellen Schutz ihrer Aufnahmegesellschaft (das sind wir!) brauchen (wobei meistens Konvertitinnen die Speerspitze der Islam-Ideologie bilden). Viele Pseudolinke wollen alle Muslime und "den" Islam vor jeglicher Kritik ungebeten/ungefragt schützen, und entmündigen so auch diejenigen (liberalen) Muslime, die durchaus zu einer Diskussion bereit sind - das nennt sich "umgekehrter Rassismus" oder "Guterrassismus", nach dem Motto "der edle Wilde muss geschützt werden".
Spätestens hier muss auf den Muslimischen Opfermythos hingewiesen werden (es freut mich sehr, dass Andreas Koller von den Salzburger Nachrichten diesbezüglich mit mir einer Meinung ist - siehe frühere Blogbeiträge von mir).
Und wenn es um das Thema Prostitution geht, wird so getan, als wäre die einzig relevante Meinung diejenige der (kapitalistischen) "glücklichen Sexarbeiterinnen", die in der absoluten Minderheit sind.
Die allermeisten Muslimas tragen kein Kopftuch, das wird in den islamophilen Medien nur vorgegaukelt, da immer nur die gleichen 5 oder 6 Kopftuchkultistinnen, Verhüllungsaktivistinnen, Talkshow"(hetz)feministinnen" eingeladen werden, bzw. für Fotos in Medien, wenn es um "den" Islam geht, immer nur Bilder mit verhüllten Frauen verwendet werden. Im Gegenzug werden so genannte IslamkritikerInnen immer wieder von Diskussionen und Veranstaltungen ausgeladen oder in diversen ("sozialen") Medien massiv angefeindet, bis hin zur Existenzgefährdung - was ebenfalls eine Methode der unten angeführten Hetz"feministinnen" ist. Es bräuchte also auch mutige Medien als Hilfe für uns IslamkritikerInnen Sexkauf-AbolutionistInnen oder "linke Altfeministinnen" (ich bin 36). Nur wo sind sie? In dieser Hinsicht ist die EMMA zum einzigen unabhängigen Medium geworden (oder war sie das nicht schon immer?!).
Ein ehrlicher öffentlicher offener politischer Diskurs über die islami(sti)sche Verhüllung bzw. den gesamten Islam sowie Prostitution findet nicht statt, wird von diesen so genannten selbst ernannten Netzfeministinnen verhindert - sie schrecken auch nicht vor Shitstorms zurück, um ihre Denk- und Sprechverbote durchzusetzen bzw. ihre Themenführerschaft zu untermauern, das gelingt ihnen sogar auf Universitäten - zB wenn sie überall s.g. Gebetsräume fordern. Und die Politik hört leider wie immer nur (auf) die Lautesten und fördert diese. Verschleierung gilt als Zeichen kultureller Vielfalt, Prostitutierte als "Sexarbeiterinnen", da haben die Hetz"feministinnen" gute Arbeit geleistet. Bald werden auch Pausen für islamische Gebete auf Universitäten alltäglich sein. Wie würde es diesen Frauen gefallen, würden ihre Töchter ihren Körper verkaufen?

Hand in Hand mit diesem Themenkomplex rund um Islam/ismus und Prostitution gehen auch Thematisierungsverbote kultureller/ethnischer sowie sozialer Unterschiede zwischen Orient und Okzident, Islam und Christentum und Judentum. Alle Menschen sind ja gleich, nur die Phrasendrescher in ihren behüteten abgesicherten Elfenbeintürmchen bzw. social-media-Blasen sind gleicher. Allein wenn man von "westlichen Werten" spricht, wird man schon als "rechts" diffamiert. Ich sage ganz klar: keine Gesellschaft ist wie die Andere, kein Mensch ist wie der Andere, feiern wir doch einen gesunden Individualismus!
Das alles kommt aus der Richtung der heutigen Wischi-Waschi-"Linken", die zu dieser Möchtegern- bzw. Pseudolinken verkommen ist, mit der wir uns herumplagen müssen. Die Ideen und Werte der 60er und 70er Jahre, sowie die Errungeschaften der Frauenbewegungen, werden sukzessive auf dem Altar von political correctness und Rassismuswahn geopfert - die Rassismuskeule, kombiniert mit dem muslimischen Opfermythos, ist derzeit die mächtigste Waffe bestimmter Kräfte. Gleichzeitig wird der systematische Judenhass, der von arabischen Immigranten und Migranten, sowie bestimmten "Linken" Kräften ausgeht, unter den Tisch gekehrt. Der Backlash unserer Gesellschaft ist unübersehbar und kommt nicht nur von der Islamisierung. Früher war der Klassenunterschied wichtiger als der Feminismus, heute ist es die Angst, als RassistIn denunziert zu werden, die sowohl Frauenrechte als auch Frauenbewegung unter sich begräbt. Für uns Feministinnen ist es logisch und dem Begriff ohnehin immanent, dass Feminismus gegen Rassismus, Antisemitismus, Rechtsextremismus und für soziale Gerechtigkeit ist. Das muss man nicht immer betonen, insofern man nicht eine andere Intention verfolgt und Feminismus nur als Deckmantel verwendet, um damit andere Zwecke zu verfolgen (man spricht hier von embedded-feminism). Das Wichtigste im Feminismus ist der Kampf gegen Sexismus und für Frauenrechte. Das haben viele Netz(Hetz)feministinnen nicht kapiert oder verschließen davor vorsätzlich ihre Augen - sie verfolgen auf jeden Fall eine unfeministische Agenda.
Es gibt mittlerweile viele Menschen, Initiativen und Organisationen, die Opfer (des Druckes) der folgenden subventionierten dogmatischen Zeitschriften (mit ihren Fantasieberufsbezeichnungen) und subventionierten dogmatischen Frauen wurden:
Missy Magazine, an.schläge, Mädchenmannschaft, das biber, hydra, Edition F (leider manchmal), pinkstinks (leider manchmal), dieStandard...
Kuebra Gümüsay, Dudu Kücükgöl, Khola Maryam Hübsch, Betül Ulusoy, Lea Susemichel, Anna Lena Bankel, Hanna Herbst, Anne Wizorek, Stefanie Lohaus, Teresa Bücker, Margarete Stokowski, der Rest um #ausnahmslos... speziell in Österreich zB Amani Abuzahra
Zuguterletzt noch ein kurzer Überblick über ein paar islamistische Vereine im deutschsprachigen Raum: DITIB, ATIB, UETD, DIYANET, MJÖ, Millî Görüş, IGGÖ, Muslimbruderschaft, Zentralrat der Muslime...
>> wer es sich mit ihnen anlegt, lebt nicht ungefährlich...


Alle LeserInnen seien auf der Hut, wenn sie es mit den erwähnten zu tun bekommen!
Merkt euch ihre Methoden und 
habt die Kraft und den Mut und holt euch Hilfe 
und knickt vor den Hetzfeministinnen nicht ein! 


Hier noch der Link zu einer preisgekrönten Reportage über islamische Parallelwelten: Generation Haram

Montag, 27. März 2017

Über Sprache, Gender und Antifeminismus

Über geschlechtergerechte Sprache wurde und wird regelmäßig sehr viel geschrieben. Meiner Meinung nach ist sie ein essenzieller unverzichtbarer Teil, wenn es ums Sichtbarmachen von uns Frauen geht. Somit ist sie auch absolut nötig auf dem Weg zur Gleichstellung. Wir dürfen nicht mehr nur "mitgemeint" sein, wir müssen miterwähnt werden. Das hab ich mir als Frau, das haben sich alle Frauen einfach verdient, nicht nur mitgemeint, sondern angesprochen zu werden. Denn Sprache schafft Bewusstsein und Denken, die Grenzen von Sprache sind die Grenzen der Welt bzw. des Bewusstseins (frei nach Wittgenstein). Man kann nicht sprachlos denken.
Nicht zuletzt ist das ein Zeichen von Höflichkeit und Respekt uns allen gegenüber. Aber dass wir diesbezüglich leider noch einen weiten breiten Weg vor uns haben, zeigt auch die Tatsache, dass zB die Umtextung der österreichischen Bundeshyme einen hysterischen maskulinistischen Furor ausgelöst hat. Es wurde und wird als Skandal angesehen, dass in unserer Hymne jetzt auch wir Töchter Österreichs erwähnt werden. So ein Furor ist in höchstem Maße respektlos und vor allem unnötig - ich kann wirklich nicht verstehen wo das Problem ist, uns Frauen zu erwähnen. Dafür ist es ist mir kein Rätsel woher der Wind weht: wir befinden uns mitten in einer Zeit des Frauenhasses, in einer Zeit des Backlashes, in der jede Entwicklung, jedes Engagement hin zu Gleichberechtigung und Gleichstellung als Affront gegen die Männlichkeit(en) angesehen werden - wir waren frauenrechtlich gesehen in Teilen schon mal weiter. In erster Linie geht das von Männer aus, die kein Selbstvertrauen haben, die Angst vor Frauen sowie allgemein vor Veränderungen haben, die zB das Gefühl haben, dass sie bei ihren Scheidungen über den Tisch gezogen wurden (gekränktes Ego) usw. Sie nennen sich "Männerrechtler" und halten sich durch die weibliche Emanzipation für unterdrückt und entrechtet. Sie sind zu blind, stur/verbohrt und verbittert, um zu erkennen, dass die Emanzipation auch für sie selbst und die gesamte Gesellschaft ausschließlich positive Auswirkungen hat.
Wie wir sehen, hängt alles zusammen.
Leider steigen auch viele Frauen darauf ein, sind patriarchal konditioniert, merken das gar nicht, und/oder sind Stolz, quasi Antifeministinnen zu sein - dabei verbrüdern sie sich leider mit den Falschen, denn freiwillig geben so gut wie keine Männer ihre uralten Machtpositionen und Privilegien auf, was auch diesen Frauen selbst schadet, was ihnen nicht klar zu sein scheint. Und wenn man es ihnen sagt, glauben sie es nicht. Manche dieser Frauen wollen zurück an den Herd das Heimchen spielen, viele Kinder bekommen und sich damit voll und ganz ihrem "Ernährer" ausliefern (das ist kein Pamphlet gegen Ehe und Kinderkriegen!). Wohin das führt, merken sie spätestens nach der Scheidung, so sie kommt, oder in der Pension, wenn sie entweder in die Mindestsicherung oder in die Mindestpension plumpsen, oder sich ihr gekränkter Ex mit Händen und Füßen dagegen wehrt, Alimente zu zahlen - oder er zieht auf Gedeih und Verderb vor's Gericht.


Das gegenwärtige Wiedererstarken männlicher Werthaltungen und traditioneller Rollenbilder geht einher mit Xenophobie, Nationalismus, Sexismus und Sozialabbau, mit dumpfem Populismus und Provinzialismus, mit Militarismus und der Aushöhlung von Rechtsstaatlichkeit.
(Johanna Dohnal, Auftaktmatinee zu 16 Tage NEIN zu Gewalt an Frauen, 25.11.2001, Schauspielhaus Wien)

Man kommt sich heutzutage gut und toll vor, wenn man von Gender-Studies oder Gender Mainstreaming (von Gendermedizin ganz zu schweigen) absolut keine Ahnung hat, aber laut hinausschreit wie Scheiße, ideologisch, gefährlich und artifiziell das alles sei. Das nennt sich antiwissenschaftliche Arroganz bzw. Antiintellektualität, gepaart mit dem oben erwähnten riesen Backlash in punkto Religiosität oder traditionell-konservativer Rollenbilder. Und logischerweise steckt auch hier viel Sexismus bzw. Frauenhass dahinter.
Es wird uns Feministinnen eine Ideologisierung von Wissenschaften vorgeworfen, mit der ein ganzer (interdisziplinärer) Wissenschaftszweig (oftmals gleich alle Geisteswissenschaften) lächerlich gemacht und denunziert werden soll, ohne dass man sich jemals näher damit befasst hätte - das passiert intensiv in diversen Onlineforen, Twitter, Facebook, der FPÖ, der AfD usw., also wo eigentlich nicht. Alles was nicht empirisch messbar ist, gilt heutzutage viel zu schnell als unwissenschaftlich und/oder ideologisch. Auch hier macht nicht-Wissen Angst, wie in vielen andern Gebieten ebenfalls.

Das dritte Problem sind die Pseudofeministinnen rund um die Sexarbeits- und Kopftuchlobby, die uns FeministInnen in Verruf bringen. Leider wissen die meisten Menschen nicht, dass es mehrere Strömungen im Feminismus gibt, oder es interessiert sie gar nicht, sie werfen uns alle in einen Topf. Wobei dieser Pseudofeminismus eigentlich keine Strömung ist, sondern schlicht und einfach destruktiver Schwachsinn. Denn wenn jemand Prostitution als kapitalistische Sexarbeit verklärt und die weibliche Verhüllung als Ausdruck von Freiheit, dann stimmt etwas nicht.


Also lasst uns wehrhaft und standhaft bleiben!



Auf wen ich in sprachwissenschaftlicher Hinsicht immer gern verweise ist
  • Luise F. Pusch, wahrscheinlich die Pionierin im deutschen Sprachraum schlechthin, mit ihrer Seite fembio 


Weiterführende Links:

Mittwoch, 22. März 2017

Über Religiöse Symbole

Und da ist sie wieder (März 2017), die ewige leidige "Diskussion" rund um religiöse Symbole - diesmal geht es um Angestellte/Beamte im Staatsdienst sowie um die Symbole in Schulen und Gerichtssälen: wer darf wann und wo ein religiöses Symbol tragen. Und natürlich ist der Stein des Anstoßes wieder mal das muslimische Kopftuch: aufgrund einer Entscheidung des EUGH darf ein Arbeitgeber all seinen MitarbeiterInnen das Tragen religiöser Symbole verbieten. Die klagende Partei war natürlich eine von der islamistischen Verhüllungslobby unterstützte Muslima, die darauf bestand, auch am Arbeitsplatz ihr Fetzerl tragen zu dürfen. Jetzt, nach dem Erkenntis, sind es auch einzig und allein (radikal-)islamische Organisationen (ATIB, DITIB, UETD, IGGiÖ, DIYANET usw. usf), die von Diskriminierung schreien. In meinen Augen ist das Alles ein unwürdiges und lächerliches, vollkommen durchschaubares Kaschperltheater, jeder Religion, die sich selbst ernst nehmen möchte, unwürdig. Als Muslima würde ich mich für solche Aktionen schämen.

Ich persönlich bin angesiedelt zwischen Atheistin und Agnostikerin und für einen laizistischen Staat. Daher kann ich diese Weinerei der verschiedenen Religionsgruppen, die um ihre Einflüsse fürchten, nur bedingt nachvollziehen (ihre Schäfchen gehen ja trotzdem noch in ihre Kirchen, Moscheen, Synagogen, Tempel...). Ich verstehe aber, dass sich Religionen noch immer als Mittelpunkt der Menschheit sehen, denn das tun sie seit ihrer Erfindung und haben bis heute nur wenig dazugelernt oder sich verändert. Sie sehen sich als Erlösungs-Heils-Bringer und fürchten ihre Entmachtung, wenn ihre Symbole nicht mehr allgegenwärtig sind. Dabei sind sie früher für sehr lange Zeit so weit gegangen, dass sie sich massiv bekriegt haben und die Menschen der jeweils anderen Konfession nicht nur unterdrückt, sondern sogar getötet. Das ist bis heute nur noch in manchen Regionen der Welt der Fall, etwa dort wo ein brutaler Islam/ismus HERRscht - daher geht es mir in erster Linie um ein Verbot der islam/istischen Verschleierung, von Hidschab über Niqab bis Burka. So ein Verbot wäre mehr als Symbolpolitik. Siehe dazu meine Posts Über das muslimische Kopftuch und seine politischen Folgen und Über die weibliche Verhüllung Es ist aber prinzipiell begrüßenswert, wenn auch das Tragen aller anderen religiösen Symbole verboten werden darf.


Es geht um Macht


Die Religionen außer dem hardcore-Islam/ismus haben sich größtenteils beruhigt (wiewohl es leider noch vor allem in den USA fundamentalistische christliche Kirchen = "Katholiban" gibt), wobei beim essenziellen Thema Frauenrechte noch immer sämtliche Religionen versagen (interessant ist, dass zB in der katholischen Kirche Frauen vor 2000 Jahren mehr partizipieren "durften" als heute und den verrückten Zölibat gab es ebenfalls nicht; auch im Islam waren Frauen früher freier als heute). Ich sehe das als größtes Probleme der Jetztzeit, denn ohne uns Frauen, der Mehrheit der Weltbevölkerung, wird sich die Erde nie verändern und sich nie in eine bessere Welt verändern lassen (was wir doch alle wollen). Religionen werden ohne uns Frauen weiterhin in ihren Dogmen steckenbleiben (was sie möglicherweise sogar wollen). Wir dürfen dabei nicht auf die Einladung der Männer/Patriarchen warten, denn diese wird - seien wir uns ehrlich - nie oder erst in 100 Jahren kommen. Wir müssen kämpfen, vor allem gegen die Unterdrückung durch Religionen und ihren Spießgesellen. Daher bin ich für die Entfernung aller religiösen Symbole aus der Öffentlichkeit, denn diese sind Zeichen der Frauenfeindlichkeit.
Intermezzo: Am Besten wäre die Entfernung des Religionsunterrichts aus den Schulen - als hochwertigeren Ersatz bin ich für die Einsetzung eines allgemeinen Ethikunterrichts.
Die Unterdrückung der Frau ist ein uraltes traditionelles System, egal unter welchem Deckmantel, mit dem sich Männer seit Jahrtausenden an der Macht halten. Die Diskussion um Frauenrechte, in allen Bereichen, gibt es erst seit es die ersten Frauenrechtlerinnen (Olympe de Gouges) bzw. den Feminismus gibt, von dem sich natürlich alle Männer bedroht fühlen, denen es an Selbstbewusstsein mangelt und die wissen, dass sie nur aufgrund ihres Geschlechts ihre Position bekommen haben. Dazu zählen zB die Führer der Religionen sowie die meisten "Führer", Despoten, Kriegsherren der Länder dieser Erde. Viel zu viele Männer sind nur aufgrund ihres Pimmels und aufgrund von "Männersolidarität"/Männerseilschaften/Habererpartien in ihrer derzeitigen Position. Die Welt und die gesamte Menschheit lässt sich durch die Unsichtbarkeitmachung der Frau viel Kraft und Wissen entgehen.
Nota bene: Nicht erst seit dem Erstarken des Islams in Europa bzw. der damit einhergehenden Islamisierung (siehe zB diese KopftuchlobbyistInnen) ist ein besorgniserregender reaktionärer Rückfall aller Konfessionen in Europa zu beobachten - es strömen immer mehr ultrakonservative Christen auf die Straßen und versuchen Einfluss auf alles Mögliche zu erhalten (zB Lehrpläne). Auch das ultraorthodoxe Judentum kämpft vermehrt um die Unsichtbarmachung von Frauen.
Wie würde eine Welt ausschauen mit Frauen an der Spitze der Religionen - gäbe es Religionen dann überhaupt? Was haben Religionen für einen Sinn? Sind sie wirklich nur eine Art Droge für verunsicherte oder verzweifelte Menschen, die auf ein Leben nach dem Tod hoffen?
Einen Punkt möchte ich am Schluss noch erwähnen: den unglaublichen Reichtum vieler Religionen sowie deren Privilegien, vor allem jene der katholischen Kirche. Der Staat schaut auch hier weg.


Religionen haben noch immer viel zu viel Macht 
und Einfluss und die Politik kuscht brav.
Lasst uns diesen Misstand gemeinsam verändern!



Aktualisierung 30.4.: der österreichische Bundespräsident van der Bellen hat sich in befremdlicher Art und Weise mit Kopftuchträgerinnen "solidarisiert" und gemeint:
"Und wenn das so weitergeht bei dieser tatsächlich um sich greifenden Islamophobie, wird noch der Tag kommen, wo wir alle Frauen bitten müssen, ein Kopftuch zu tragen. Alle, als Solidarität gegenüber jenen, die es aus religiösen Gründen tun." - Dieses Statement, diese Weisheit, war die Antwort auf die Frage, wie er sich gegen vorangegangene Übergriffe auf muslimische Frauen mit Kopftuch positionieren werde (die es leider sicherlich gibt).
Als Antwort hat er beispielsweise einen Brief von Menschen- bzw. Frauenrechtlerinnen rund um Mina Ahadi und Zana Ramadani erhalten, in dem sein (sexistischer) Kulturrelativismus, was das Kopftuch betrifft, kritisiert wird bzw. in dem ihm erklärt wird, wie Frauenrechte, Sexismus usw. mit der islamischern Verhüllung zusammenhängen und wer wirklich Unterstützung und Solidarität benötig.
Hier der Link zum Brief: http://www.theeuropean.de/zana-ramadani/12157-offener-brief-an-van-der-bellen.
Ein zweiter Brief kam von der liberalen Türkischen Kulturgemeinde Österreich.
VanderBellens Aussage wird nun von einigen als "Ironie" verklärt (diese Leute haben nicht verstanden, was Ironie ist). In Presseaussendeungen verlieren sich er und sein Team in den üblichen Allgemeinplätzen.
Schade, denn ich habe ihn gewählt - bin aber auch jetzt absolut gegen seinen Rücktritt. Möge es sein erster und letzter Fehltritt gewesen sein.

Hier noch der Link zu einer preisgekrönten Reportage über islamische Parallelwelten: Generation Haram